Montag, 19. September 2016

Die Sache mit den Erdarbeiten / Tiefbauern etc.

Eine Sache, die wohl den meisten Bauherren das ein oder andere graue Haar bescherrt bzw. bescheren wird ist sicherlich das Thema Erdarbeiten. Eigentlich ist einem ja von Anfang an klar, dass diese Arbeiten bauseits (also vom Bauherren selber) vergeben werden müssen und dass man sich ergo mit dem Thema gezwungenermaßen auseinander setzen muss. Allerdings macht es die Sache nicht weniger verzwickt.

So könnte es dann auf dem Grundstück dann irgendwann aussehen - Quelle: freepik.com
Von Fingerhaus wird einem grundsätzlich Unterstützung zugesagt, allerdings ist diese sehr rudimentär (wie wohl bei den meisten Fertighaus-Unternehmen). Wir haben auf Nachfrage eine Angebotsvorlage erhalten (dazu später mehr) und unser Kundenbetreuer hat nochmals über unser Favoriten-Angebot drüber geschaut und uns seine Einschätzung dazu gegebn. Anscheinend kann man ansonsten bei Fingerhaus auch eine Liste der Anbieter erhalten, aber das haben wir in Anspruch genommen.

Hier möchte ich einmal kurz auflisten, wie wir bei der Vergabe der Erdarbeiten vor gegangen sind. Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen :-)

1) Suche nach Anbietern
Natürlich ist hier der größte Freund Google. Wir haben sowohl nach Erdbauern als auch Tiefbauern gesucht. Zusätzlich war uns wichtig, dass diese auch die ganzen Kanalarbeiten (Abwasserrohre, Revisionsschacht etc.) übernehmen und nicht nur ein Loch buddeln. Natürlich haben wir bei uns im Umkreis angefangen und uns langsam nach außen gerabeitet. Weiter als 40 km entfernt haben wir aber keinen mehr angefragt. So hatten wir letztendlich eine Liste von 10 Unternehmen beisammen

2) Angebote anfragen
Das ist schon etwas schwieriger... bei den meisten habe ich telefonisch angefragt, welche Unterlagen benötigt werden. Oft wurde dabei ein sogenanntes Leistungsverzeichnis vom Architekten gefordert. Dies enthält wohl eine genaue Berechnung der Mengen, die ausgehoben, zugeschüttet und abtransportiert werden - leider gibt es dies bei Fingerhaus nicht!
D.h. man kann eigentlich nur versuchen die Mengen selber zu berechnen oder hat das Glück einen Anbieter zu finden, der das überschlägig für einen macht. Allerdings hatten die meisten unserer Anbieter (verständlicherweise) dazu keine Lust und haben uns eben Preise pro Tonne /qm / m etc. angegeben. An Unterlagen haben wir folgendes mitgeschickt:

  • Bodengutachten
  • Entwässerungsplan
  • Lageplan
  • Schnitte
  • Angebotsvorlage von Fingerhaus
Damit waren eigentlich alle zufrieden und es wurde nichts mehr nachgefordert.
Sinnvoll ist es sicher auch eine Frist zu setzen bis wann man ein Angebot benötigt - dann weiß man auch ab wann man guten Gewissens nachhaken kann.

3) Angebote sichten und vergleichen
Von 10 Unternehmen haben uns vier letzendlich ein Angebot zukommen lassen, 3 haben uns abgesagt auf Grund fehlender Kapazität und von weiteren 3en haben wir trotz Nachfrage nie wieder etwas gehört.

Von den vier Angeboten haben uns 2 die Angebotsvorlage von FH ausgefüllt, einer hat ebenfalls nur die Einzelpreise angeben und ein einziger hat sich die Mühe gemacht und ein Angebot mit Mengenangabe gesendet. Und jetzt fängt der Spaß erst richtig an - man muss nun versuchen die Angebote irgendwie zu vergleichen...

Leider entpuppte sich die Vorlage von Fingerhaus als für uns unbrauchbar. Teilweise fehlen dort Punkte oder es werden Einheiten angebene, die in der Branche wohl nicht so üblich sind (z.B. Aushub in Tonnen ansatt von cbm). D.h. die Liste war für uns eher hinderlich als arbeitserleichternd. Wir haben uns anschließend eine Excel-Tabelle gemacht und haben versucht die Punkte aus den Angeboten irgendwie zuzuordnen. Als Mengenangaben haben wir die aus dem einen Angebot verwendet. Damit sind wir dann auch einigermaßen zurecht gekommen.

Exceltabelle zum Vergleich der Erdarbeiten
Man muss halt teilweise sehr auf die Kleinigkeiten achten, z.B. handelt es sich um PVC-Rohre oder sind im Angebot KG2000-Rohre (anscheinend hochwertiger) aufgeführt. Bei den Schotterarten haben wir aber ehrlich gesagt aufgehört zu vergleichen - da steigt ein Laie sowieso nicht mehr wirklich durch.

Letztendlich waren die Angebote preislich recht ähnlich. Wichtig ist auch zu wissen, dass egal welche Summe unter einem Angebot steht, nur die tatsächlichen Mengen abgerechnet werden - das kann also gut oder auch schlecht sein.

Wir haben dann teilweise wegen einigen Fragen nochmals mit den Anbietern telefoniert und uns dann auch auf Grund von deren Erreichbarkeit bzw. Engagement für einen entschieden. Dieses Angebot hatten wir nochmals unserem Kundenbetreuer gesendet, der uns die Rückmeldung gab, dass die Preise im Rahmen seien. Dementsprechend haben wir das Angebot also angenommen und haben nun einen Erdbauer!

Das ganze Thema hat ca. 2 Monate gedauert und wir sein heilfroh, dass wir das zum Abschluss gebracht haben.

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